VON NEW YORK BIS WASHINGTON- CANNABIS IN DEN USA

VON NEW YORK BIS WASHINGTON- CANNABIS IN DEN USA

Von New York bis Washington- Cannabis in den USA

In unserem letzten Blogbeitrag haben wir euch ein Update zur Legalisierung in Deutschland gegeben. In diesem Blogbeitrag geben wir euch den Blick über den großen Teich. Wie sieht es in Sachen Cannabis in den USA aus? Ist der Cannabis Konsum legal oder gilt dort auch noch ein Verbot, so wie bei uns? Spoiler Alarm – und so viel schon mal vorab: In den USA ist der Konsum und Besitz zum Teil schon für Personen ab einem Alter von 21 Jahren erlaubt.

Damit sind die Staaten zum aktuellen Stand schon weiter als wir es in Deutschland sind. Doch was können wir von den Amerikanern lernen? Und wie united sind der Konsum und Verkauf in den United Staats of America?

Let´s find out!

Cannabis Sativa, Cannabis Indica oder Cannabis Hybride? – Alles möglich in den States

In bereits 19 von 50 Staaten der USA, inklusive der Hauptstadt Washington D.C. ist der Besitz und Konsum von Cannabis bzw. Marihuana für den Freizeitgebrauch erlaubt. Dies unterscheidet sich deutlich von der Situation in Deutschland, da eine Legalisierung hier bisher nur angekündigt ist. In 36 der 50 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika wird Cannabis zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Dieses Vorgehen deckt sich weites gehend mit der aktuellen Situation in Deutschland, in der Cannabis seit 2017 legal zu medizinischen Zwecken verschrieben werden darf. Wie verhält es sich aber konkret mit dem Verkauf und Erwerb von Cannabis und dürfen Personen Cannabis Pflanzen auch züchten?

Die amerikanische Regierung, besser gesagt das US-Repräsentantenhaus mit den Stimmen der Demokraten unter der Führung von US-Präsident Joe Biden haben Anfang April 2022 einen neuen Gesetzesentwurf ins Leben gerufen. Dieser Gesetzesentwurf zielte darauf ab, Cannabis bzw. Marihuana auf Bundesebene zu entkriminalisieren. Ziel dieses Vorhabens war es außerdem eine einheitliche Regelung zu etablieren. Die aktuelle Lage führt derzeit zu vielen illegalen Verkaufsstellen in den Bundesländern der USA, in denen es nicht erlaubt ist, Cannabis in der Freizeit zu konsumieren.

Weit vor diesem flächendeckenden Gesetzesentwurf war Cannabis als medizinisches Mittel in den USA bereits anerkannt. Genauer gesagt wurde Cannabis bereits seit Mitte der 1990er-Jahre zur medizinischen Behandlung eingesetzt. 2012 kam es dann zu ersten Wellen der Legalisierung in den USA.

Mehr Steuereinnahmen mit Cannabis als durch Alkohol

Washington hat 2017 mit insgesamt 315 Millionen Dollar Steuereinnahmen aus dem Marihuana Sektor gerechnet. Also mit 93 Millionen Dollar mehr als mit den Steuern durch Alkohol aus 2016. Diese Einnahmen setzen vor allem die Nachbarstaaten unter Druck. Doch so einfach ist das auch für die amerikanischen Regierungen nicht, da an vielen Orten weiterhin ein Verbot für den Verkauf gilt. Unternehmen können keine Cannabis Pflanzen legal verkaufen und daher auch kein Bankkonto anlegen, weil Banken ihnen die Einrichtung eines Kontos verwehren.

Eine Legalisierung würde also dazu führen, dass Cannabis, egal ob dies nun Cannabinoide oder THC enthält, verkauft werden kann, ohne dass Unternehmen als eine kriminelle Organisation eingestuft werden.

Durch einen Flickenteppich an Gesetzen und Regelungen im Umgang mit Cannabis entsteht Unsicherheit bei Konsumenten und Unternehmen. Deutschland muss hier zwingend die notwendigen Schritte rechtzeitig vorbereiten, damit Unsicherheiten im Umgang mit legalem Cannabis vermieden werden.

 

Mai 2022 – Neuer Versuch für USA- weite Legalisierung

Nach dem ersten Versuch 2018, den Cannabis Markt zu entkriminalisieren, kommen die Politiker in Washington an ihre Grenzen. Zwar ist Cannabis an vielen Orten legal, dennoch fehlt für einen wirklich Erfolg noch ein entscheidender Punkt: Das bundesweite Gesetz zum legalen Verkauf der sogenannten “Droge” Cannabis.

Cannabis Pflanzen sollen dieses Jahr für jeden Erwachsenen zugänglich sein. Ziel ist es, dass der Verkauf, der Besitz und der Konsum in den USA über alle Bundesstaaten hinweg legal wird. Die United States wollen den illegalen Markt austrocknen und einheitliche Regeln schaffen, damit es für Gewerbetreibende und staatliche Stellen mehr Rechtssicherheit gibt.

Not macht erfinderisch

Da der Verkauf an vielen Orten weiterhin aber nicht legal ist, haben clevere Geschäftsleute neue Vertriebswege gefunden. Im Ausgehviertel Adams Morgen in Washington ist den Besitzern von „The Basement“ im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht aufgegangen. Sie verkaufen Kerzen und geben Cannabis dazu. Für 180 $ (circa 171€) können Kunden Kerzen kaufen und bekommen 28 Gramm Cannabis als „goodie“ dazu. The Basement ist mit diesem Konzept nicht allein[1].

In Adams Morgen befinden sich viele kleinere Läden, die versuchen, das Verbot von Cannabis zu umgehen. Leider stellen sich damit neue Probleme, da diese Läden oft vom Bankensystem ausgeschlossen werden. Sie müssen daher mit größeren Summen Bargeld hantieren und sind in der Folge das Ziel von Einbrechern.

Trotz der cleveren Idee muss der US-amerikanische Staat zwingend für mehr Rechtssicherheit sorgen.

[1] dpa-infocom, dpa:220409-99-856704/3

USA vs. Deutschland – Was wir uns abschauen können

Die Ampel Koalition hat mit ihrem Koalitionsvertrag das Ziel definiert, Cannabis in Deutschland zu legalisieren. Durch die Legalisierung könnte der deutsche Schwarzmarkt gestoppt werden. Außerdem würde erwachsenen Personen die Möglichkeit gegeben werden, Cannabis von hoher Qualität zu erwerben. Obwohl die Details noch nicht bekannt sind, lässt sich derzeit absehen, dass es in Deutschland zu einer bundesweit einheitlichen Regelung kommt.

Das Hauptmerkmal liegt im deutschen Prozess der Ampel Koalition nicht nur auf dem Konsum der THC haltigen Cannabis Pflanzen, sondern auch auf der kontrollierten Abgabe der „Droge“ an Erwachsene. Cannabis sollte also nicht wie in den USA, bei einem Kerzenkauf illegal dazu erworben werden, sondern legal an einer der dann geprüften Verkaufsstellen. Somit kann ein zuverlässiger Jugend- und Gesundheitsschutz gewährleistet werden.

Let´s get legal

In den USA haben wir zwar einen schon guten, aber auch langsamen Anfang der Cannabis Legalisierung beobachtet. Eine der größten Hürden in den USA ist dabei, dass nicht alle Staaten die gleichen Gesetze haben und der Verkauf selbst nicht legal ist.

Wenn also alle Bundesländer es schaffen, zusammen zu einer Lösung zu kommen, steht einem befreiten Umgang mit Cannabis nicht mehr viel im Weg.

Breez Out!